1 Jahr Schwerte – Rückblickgespräch mit Fashion Store „Brand + Falke“

Mit dem „Verfügungsfonds Anmietung“ standen Schwerte Fördermittel aus dem „Sofortprogramm Innenstadt“ zur Verfügung, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern. Konkret geht es darum, neue Ansiedlungen in der Innenstadt zu unterstützen. Gemeinsam mit der Stadt Schwerte konnten wir seit dem Start des Programms einige Neuansiedlungen für Schwerte gewinnen. Wir wollten wissen, wie es den Unternehmer*innen bisher ergangen ist und haben sie für ein Interview besucht. Den Anfang macht der Fashion und Concept Store Brand + Falke.

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Ihr Zwischenfazit nach fast einem Jahr Schwerte

Brand und Falke: „Grundsätzlich super und positives Feedback, die Leute sind begeistert und wir hören oft: ‚Kann ich bei Ihnen einziehen, das ist so schön hier‘. Wir beide sind froh, dass wir in Schwerte sind, und wir fühlen uns hier super wohl. Eine richtige Beurteilung ist schwierig, da durch die Coronawelle und den Krieg in der Ukraine kein normaler Betrieb möglich war und es so keinen Vergleich gibt. Wir hatten 2 Wochen geöffnet und dann mussten alle ins Home Office. Es hat stark angefangen und dann kam der starke Einschnitt, dann der erneute Einschnitt mit dem Kriegsbeginn. Wobei die Situation in der Ukraine noch stärkere Auswirkungen hatte als Corona. Viele hatten keine Möglichkeiten sich für Veranstaltungen, Essen gehen, Büro oder sonstige Anlässe schick zu machen. Wir hoffen auf Besserung, wenn jetzt viele Veranstaltungen und auch Hochzeiten wieder stattfinden. Die Leute überlegen zweimal, ob sie Geld für Kleidung ausgeben, jetzt, wo alles teurer geworden ist.“

Was macht Schwerte aus Ihrer Sicht zu einem guten Geschäftsstandort?

Brand und Falke: „Schwerte ist ein guter Standort, weil wir aus der Umgebung kommen und viele Leute kennen. Die Stadt ist sehr charmant und angenehm kuschelig. Gut und wichtig ist, dass die Innenstadt auch bewohnt ist.“

Ausblick: Wo sehen Sie Brand + Falke in 2 Jahren? Was wünschen Sie sich für die kommenden Jahre?

Brand und Falke: „In zwei Jahren sehen wir uns gut etabliert in Schwerte, vorausgesetzt die Situation lässt dies zu. Wir wünschen uns, dass wir unter normalen Umständen das Geschäft führen können. Wir sind voller Hoffnung und glauben daran und wir wollen gerne in Schwerte bleiben. Die äußeren Umstände machen es schwierig, eine Prognose zu geben.“

Hätten Sie auch ohne Förderung in Schwerte eröffnet?

Brand und Falke: „Nein! Ohne Förderung hätten wir es nicht gemacht. Zu Zeiten von Corona etc. war das Risiko einfach viel zu groß. Die Förderung hat unser Risiko minimiert. Gerade während der Coronawelle haben wir oft gesagt ‚Gut, dass wir die Förderung haben, sonst würden wir das nicht schaffen‘.“

Was war Ihr persönliches Highlight bisher?

Brand und Falke: „Ich freue mich jedes Mal, wenn die Kunden begeistert sind und sagen, was für ein tolles Geschäft es ist. Ich komme auch jeden Tag gern zur Arbeit. Mir gefällt auch die Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing und der Werbegemeinschaft total gut, dass Sie sich bemühen und auch, dass wir verkaufsoffene Sonntage haben.“

Welche Herausforderungen gab seit dem Start?

Brand und Falke: „Das war schon diese Corona Welle, wo alle ins Home Office gegangen sind und wir wochenlang in eine leere Fußgängerzone geguckt haben. Und der Kriegsbeginn nochmal, das waren zwei Sachen, die starke Einschnitte gezeigt haben. Alle Anlässe, für die Leute schöne Kleidung oder Geschenke kaufen, sind weggefallen. Was auch problematisch ist, ist dass das Durchkommen an der Hörder Straße schon seit Langem schwierig ist. Kunden aus Dortmund kommen so deutlich weniger nach Schwerte und zu uns.“

Wie sehen Sie die Zukunft der Schwerter Innenstadt? Was wünschen Sie sich?

Brand und Falke: „Es könnte gerade im Gastrobereich gerne mehr passieren, z.B. kleine süße Gastros, die zum Verweilen einladen und die Menschen länger bleiben. Wir würden uns mehr Individualität wünschen. Man muss sich in Zeiten vom Internet spezialisieren und Nischen finden, die z.B.  beratungsintensiv sind oder Erlebnisse bieten und Emotionen wecken. Ein kleines schnuckeliges Café, eine französische Boulangerie, irgendwas, wo man sagt ‚Wow, da will ich hin‘. Es muss anders sein als in den umliegenden Städten. Das hat Schwerte aufgrund der alten Häuser. Da wünsche ich mir, dass die viel mehr herausgearbeitet werden, die schaffen Flair. Ich denke, dass Schwerte eine gute Chance hat – sonst wären wir ja nicht hier 😊. Manche Leute beschweren sich, Schwerte sei leer, das sehe ich nicht so. Ich finde, dass Schwerte eine ziemlich belebte Stadt ist. Nicht an jedem Tag, aber ich glaube schon, dass es gut ist.“

Brand + Falke Fashion und Concept Store

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