Fünf Fragen an… 
Marion Lohmann 
vom Hospiz Schwerte

In unserer Kategorie „Schwerter*innen im Porträt“ stellen wir unterschiedliche Persönlichkeiten vor, die vielleicht nicht immer in der ersten Reihe stehen, aber durchaus spannendes zu erzählen haben. Von interessanten Macher*innen hinter einem Projekt, über ehrenamtlich Engagierte bis hin zu den kreativen Köpfen in Schwerte – hier heißt es einmal im Monat: „Fünf Fragen an…“

1. Marion Lohmann ist…?

… 45 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines 9-jährigen Sohnes. Seit fast 13 Jahren bin ich mit großer Leidenschaft Geschäftsführerin des Hospizes in Schwerte. Ursprünglich habe ich den Beruf der Krankenschwester erlernt, später Pflegemanagement studiert und mich zusätzlich zur Trauerbegleiterin weitergebildet. Im Hospiz in Schwerte habe ich nicht nur meine berufliche Aufgabe gefunden, sondern meine Herzenstätigkeit. Es ist für mich eine erfüllende Aufgabe, Menschen in einer besonders sensiblen Lebensphase begleiteten zu dürfen- mit Empathie, Achtsamkeit und Respekt. Gemeinsam mit meinem großartigen Team setze ich mich dafür ein, dass unsere Gäste und Angehörigen sich gut aufgehoben fühlen und in Würde leben und Abschied nehmen können.

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2. Das Hospiz Schwerte ist…?

… seit einem Vierteljahrhundert ein Ort, an dem Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet werden- gegründet von der Hospizinitiative Schwerte e.V, die bis heute Träger dieses besonderen Hauses ist. Mit acht Plätzen, untergebracht in einem wohnlichen Haus mitten in einem Schwerter Wohngebiet, schaffen wir einen Ort der Ruhe, Würde und Menschlichkeit. Doch was unser Hospiz wirklich ausmacht, ist der Blick auf jeden einzelnen Menschen. Denn am Lebensende braucht jeder etwas anderes: Nähe oder Rückzug, Gespräche oder Stille, vertraute Rituale oder einfach nur das Gefühl, nicht allein zu sein. Unsere Herzensangelegenheit ist es, genau hinzuhören, hinzusehen – und individuell zu begleiten. Dabei denken wir den Menschen nicht isoliert. Auch das Umfeld – die Familie, die Freunde – wird einbezogen. Sie sind Teil des Weges, sie tragen mit, und auch sie brauchen Halt, Fürsorge und Begleitung. Getragen wird das Hospiz von einem engagierten multiprofessionellen Team, die Hand in Hand arbeiten – begleitet und unterstützt durch viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die Zeit, Herz und Menschlichkeit schenken. Das Hospiz Schwerte ist ein Ort des Lebens. Ein Ort, an dem es nicht nur um das Ende, sondern um die Fülle jedes einzelnen Tages geht.

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3. Schwerte ist für mich…?

… eine Stadt mit ganz viel Zusammenhalt. Ich erlebe hier ein beeindruckendes Maß an ehrenamtlichem Engagement und ein Miteinander, das von gegenseitiger Unterstützung und Wertschätzung geprägt ist. Es gibt so viele wundervolle Menschen und engagierte Institutionen, die das Leben in dieser Stadt besonders machen. Genau dieser Gemeinschaftssinn – dieses Herz, das in Schwerte schlägt, berührt mich immer wieder und macht diesen Ort für mich zu etwas Besonderem.

4. Mein Lieblingsspot in Schwerte…?

… der Garten unseres Hospizes. Er wird mit ganz viel Liebe und Leidenschaft von unseren ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gepflegt- und das spürt man in jedem Winkel. Für mich ist er ein Ort der Ruhe, ein Platz zum Durchatmen, zum Sonne tanken und um die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Der Garten ist eine kleine Wohlfühloase – für unsere Gäste, ihre Angehörigen, unser Team und auch für mich. Hier zeigt sich, wie viel Leben auch in Zeiten des Abschieds möglich ist.

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5. Das Hospiz Schwerte in 5 Jahren?

So hoffen wir- ist das Hospiz Schwerte noch immer ein Ort der Menschlichkeit, der Nähe und des würdevollen Abschieds. Ein Ort, der von der Stadtgesellschaft getragen wird, wie in den letzten 25 Jahren. Denn nur durch die kontinuierliche Unterstützung, durch Spender, Förderer und Ehrenamtliche war es überhaupt möglich, diesen besonderen Ort mit Leben zu füllen. Auch in Zukunft wird das Hospiz auf diese Unterstützung angewiesen sein. Zwar übernehmen die Kranken- und Pflegekassen 95% der laufenden Kosten- doch die restlichen 5% muss jedes Hospiz selbst aufbringen. Das klingt wenig- bedeutet aber eine dauerhafte Herausforderung, die wir nur mit Hilfe von engagierten Menschen stemmen können. Jeder Beitrag, jede Spende, jede helfende Hand macht einen Unterschied. Wir wünsche uns, dass das Hospiz in Schwerte auch in 5 Jahren noch genau das ist, was es heute ist: ein geschützter Ort, an dem Menschen in Würde leben und sterben dürfen- getragen von einer Gemeinschaft, die Verantwortung füreinander übernimmt.

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Fotos: ©Marion Lohmann

Website: Hospiz Schwerte e.V.
Instagram: hospizschwerte
Facebook: Hospiz Schwerte 

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